Page 4 - Maerki Baumann & Co. AG | Journal 2-2022
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Mit dieser Devise brachte er es in jungen Jah- ren ohne viel Trainingsaufwand zum gefeierten Überschwinger. Bis er am Eidgenössischen 1986 einen Rückschlag erlitt: Er landete wider Erwar- ten hinter den Kränzen. «Da merkte ich, dass ich mich entscheiden musste: Entweder aufhören oder richtig weitermachen.» Der Ehrgeiz wurde geweckt – Hasler begann, mit modernsten Trai- ningsmethoden zu arbeiten, trimmte sommers wie winters 20 Stunden pro Woche Muskeln und
Technik. Um den Lebensunterhalt der Familie zu finanzieren, arbeitete er daneben stets mit vol- lem Pensum. Immerhin ermöglichte die Arbeit als Futtermittelberater im Aussendienst eine ge- wisse Flexibilität, um Familie, Sport und Beruf zu vereinbaren.
Von den Siegermunis nahm er jeweils den Geldwert mit. Die übrigen Trophäen – Kränze, Glocken, Tische, Truhen – sind in einem Raum in seinem Haus in Galgenen (SZ) ausgestellt. Reich
wurden die Spitzenschwinger – im Gegensatz zu heute – nicht. Denn Werbung und Sponso- ring waren verboten. Als Eugen Hasler sich einmal erlaubte, mit dem Logo seines Ausrüsters im «Blick» zu posieren, wurde ihm vom Verband umgehend eine Sperre angedroht. «Sonst hätte ich bei Maerki Baumann ein Konto eröffnen können», sagt er und lacht.
Es kam dann doch noch zu einer Annähe- rung. 1999 beendete Eugen Hasler seine Ak- tivkarriere, nachdem eine chronische Krank- heit den Spitzensport erschwert hatte. Über einen persönlichen Kontakt bewarb er sich bei Maerki Baumann auf eine Stelle und kümmert sich heute als Leiter Dienste mit seinem Team um Infrastruktur, Gebäudeunterhalt, Sicherheit, Post und Archiv der Privatbank (siehe Seite 5).
Ins Sägemehl steigt Eugen Hasler nur noch zu Demonstrationszwecken, aber in der Schwingerszene gehört er immer noch zu den treibenden Kräften. Für das nächste Eidge- nössische Schwing- und Älplerfest, das 2025 in Mollis (Glarus) stattfinden wird, ist er Mit- glied des Organisationskomitees, verantwort- lich für das Ressort Sport. Diese Arbeit hat er gleich nach dem Fest in Pratteln vergangenen August aufgenommen.
Alles hat er gewonnen, nur ein
Königstitel fehlt in seinem Palma-
rès: Zweimal stand er als haus-
hoher Favorit im Schlussgang
eines Eidgenössischen, zweimal
verpasste er die Krone, auch we-
gen umstrittener Kampfrichter-
urteile. «Es hat nicht sollen sein»,
meint er lakonisch, um sogleich
seine kämpferische Seite zu be-
tonen: «Die Niederlagen waren
bitter, aber sie haben mich mo-
tiviert, noch härter zu arbeiten.» Als schönsten Sieg bezeichnet er den Triumph an der Kilchber- ger Schwinget im Jahr 1990.
Mitarbeiterportrait
 «Niederlagen haben mich motiviert, noch härter zu arbeiten.» Eugen Hasler
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